VFED ruft trotz Kritik an E-Zert zur Zusammenarbeit auf

VFED ruft trotz Kritik an E-Zert zur Zusammenarbeit auf

 

In jüngster Zeit erhalten wir immer häufiger Anfragen von Seminarteilnehmer*innen zur neuen Zertifizierungsplattform E-Zert, die wir in der Regel mit dem Hinweis beantworten, dass wir der falsche Ansprechpartner für diese Fragen sind. Entsprechend empfehlen wir den Betroffenen, die Antworten  direkt bei der Geschäftsführung bzw. den Vorständen ihres jeweiligen Verbandes zu erfragen. Ganz aktuell möchten wir unsere Teilnehmer*innen an dieser Stelle zum, Thema auf dem Laufenden halten. Z.B. über den offenen Brief, in dem der VFED Ende  vergangener Woche Stellung zu den aktuellen Ereignissen genommen und dabei einen vermittelnden Vorschlag macht.

 

Zunächst benennt der VFED seine Gründe für die Ablehnung einer Mitgliedschaft im Verein E-Zert in seiner derzeitigen Form: „Wir lehnen es ab, die Kosten für die Organisation der Plattform zu Lasten der Mitglieder bzw. der Ernährungsfachkräfte umzuverteilen. Bereits jetzt ist erkennbar, dass z.B. die Mitglieder des VDD für die bisher kostenlose Zertifizierung künftig Gebühren zur Kostendeckung zahlen sollen. Der VFED sieht zudem keine Akkreditierung von Fortbildungsveranstaltungen durch eine private Körperschaft vor. Eine solche Akkreditierung wird demnach weder von der Zentralen Prüfstelle Prävention noch vom GKV-Spitzenverband (Heilmittel Ernährungstherapie) verlangt, da sie weder gesetzlich noch vertraglich gefordert wird.“

Gleichzeitig betont der VFED seine Bereitschaft zu weiteren Gesprächen – insbesondere zum Thema ‘Qualitätskriterien und gemeinsame Qualifikationsrichtlinien für Ernährungsfachkräfte’: „Hier halten wir eine Synchronisierung für absolut angebracht.“ Dabei verweist der VFED  ausdrücklich auf die bisherige konstruktive Zusammenarbeit und betont seine interkollegiale Verbundenheit, die nicht zuletzt durch die Vertragspartnerschaft im Rahmen des Vertrages nach § 125 Abs. 1 SGB V zur Ernährungstherapie bedingt sei: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, den partnerschaftlichen Austausch unabhängig vom Ausgang der aktuellen Gespräche fortzusetzen.“

Zudem lädt man die Partnerverbände zur Mitwirkung am aktuellen VFED-Projekt einer kostenfreien staatlich unterstützten und von der Verbandszugehörigkeit unabhängigen  Online-Plattform für qualifizierte Ernährungsfachkräfte ein. Der VFED hatte diesen Vorschlag im Rahmen seiner Beteiligung an der Erarbeitung der Ernährungsstrategie der Bundesregierung  bereits 2022 eingebracht und im vergangenen Jahr in Workshops, in denen auch VDD und VDOE vertreten waren, diskutiert und weiterentwickelt. Der VFED hält die Umsetzung dieser Idee im Interesse aller Ernährungsfachkräfte für sinnvoll und zielführend, und fordert die Partnerverbände auf, sich an dieser Initiative zu beteiligen. E-Zert hört sich dagegen wie eine kostenpflichtige Version dieses Vorschlag an – allerdings ohne ersichtlichen zusätzlichen Nutzen. Ob das Sinn macht, muss jede Ernährungsfachkraft selbst für sich prüfen. Zwingend notwendig ist es auf keinen Fall.

Dr. Friedhelm Mühleib