UPF: Sammelklage gegen Hersteller in USA

UPF: Sammelklage gegen Hersteller in USA

Die Diskussion um UPF (Ultra Processed Food) treibt momentan wilde Blüten.  Breaking News zu UPF aus den USA: Die Stadt San Francisco hat am 2. Dezember  eine Sammelklage gegen mehrere große Herstellerunternehmen ultraverarbeiteter Lebensmittel wie Coca‑Cola, Kraft Heinz, Mondelez, PepsiCo, Nestlé, General Mills, Kellogg, Mars u.a. eingereicht. Der Vorwurf: DieUnternehmen hätten bewusst „süchtig machende“, gesundheitsschädliche Produkte („cheap, colorful, flavorful and addictive“) entwickelt, vermarktet und jahrzehntelang verkauft — mit dem Ziel, Verbraucher:innen zur Überkonsumtion zu bringen.  

 

 

Die Klage spricht von massiven gesundheitlichen Folgen: Adipositas, Typ-2-Diabetes, Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und mehr. Diese gesundheitliche Krise betreffe besonders vulnerable Gruppen — einkommensschwache Menschen, Minderheiten, Kinder. Dabei zielt die Klage nicht auf ein generelles Verbot von UPF ab (…das übrigens juristisch vermutlich nur schwer durchzusetzen wäre). Stattdessen geht es um Geld – viel Geld: Die Klage setzt auf die rechtliche Feststellung der Verantwortung der Hersteller, verbunden mit deren Verurteilung zu finanzieller Entschädigung bzw. Wiedergutmachung.  Die Stadt fordert Zivilstrafen und Wiedergutmachung („restitution and civil penalties“) — also Entschädigungen für die durch Krankheiten und Gesundheitsausgaben verursachten Kosten öffentlicher Gesundheitssysteme. Damit orientiert sich die Klage ganz offensichtlich an früheren Verfahren gegen die Tabakindustrie – mit dem Ziel, Lebensmittelkonzerne – ähnlich wie „Big Tobacco“ zur Verantwortung zu ziehen bzw. zur Kasse zu bitten.

Für Ernährungsfachkräfte ist wichtig daran: Das laute Getöse um diesen Fall wird eine breite Öffentlichkeit erreichen und bei Verbrauchern zu vielen Fragen und großer Unsicherheit führen – auch hier bei uns in Deutschland. Ernährungsfachräfte müssen künftig mit immer mehr Fragen ihrer Klienten zu UPF rechnen: „Was genau bedeutet UPF eigentlich.“ „Wie gefährlich ist UPF.“ „Was und wieviel von diesen Produkten darf ich noch essen.“ „Wie erkenne ich UPF beim Einkauf“– und so weiter und so fort. Die übliche Arie eben, die berufserfahrene Ernährungsfachkräfte nicht zum ersten Mal erleben – aber in diesem Fall könnte es wesentlich schwieriger als üblich sein, zufriedenstellende Antworten zu geben. Antworten also, mit denen Klienten und Ernährungsfachkraft gleichermaßen zufrieden sind.

Wie man damit im Praxisalltag umgehen kann, ist eines der Themen, die unsere Referentin, die Wiener Ernährungswissenschaftlerin Elisabeth Sperr (Ernährungswissenschaftlerin / Wien) mit den Teilnehmerinnen im  freiraum-Webinar „Convenience vs. Gesundheit? Ultra Processed Foods im Check“ bearbeiten wird. Nächster Termin des Halbtages-Online-Seminars ist Montag, 09. März 2026. Mehr Infos zum Webinar finden Interessierte hier.

Abb.: KI                                                                                                                                          Dr. Friedhelm Mühleib

 

Unser Webinar zum Thema: freiraum kompakt:  Halbtages-ONLINE-Seminar   

Convenience vs. Gesundheit? Ultra Processed Foods im Check   Montag, 09. März 2026